Die LGK Gebäudereinigung GmbH unterstützt die Björn-Steiger-Stiftung bei der flächendeckenden Aufstellung von Laien-Defibrillatoren in Heidelberg. Die Björn-Steiger-Stiftung arbeitet gemeinsam mit der Stadt Heidelberg und dem Förderverein der Kardiologie (Uniklinik Heidelberg) an diesem Projekt.
Artikel aus der Rhein-Neckar-Zeitung vom 28.10.2017:
OB Eckart Würzner mit Anna Eberchart und Rainer Bucher von der Björn-Steiger-Stiftung (v.l.) stellten im März das Defibrillatoren-Projekt vor. Foto: Rothe
Heidelberg ist auf dem Weg, die sicherste Stadt Deutschlands zu werden - zumindest, was die Gefahr angeht, einen plötzlichen Herztod zu erleiden. Derzeit werden in einem groß angelegten Pilotprojekt von Björn-Steiger-Stiftung, Stadt und dem Förderverein der Kardiologie an der Uniklinik flächendeckend sogenannte Automatisierte Externe Defibrillatoren (AED) aufgestellt. Dadurch könnten unzählige Leben gerettet werden: Täglich sterben in Deutschland 274 Menschen am plötzlichen Herztod - mehr als 100.000 pro Jahr.
Ursache für das spontane Kreislaufversagen ist meist ein Kammerflimmern, eine Rhythmusstörung, bei der die Herzkammern völlig ungeordnet vibrieren, und somit kein Blut in den Kreislauf gepumpt wird. Nur eines kann dann den Patienten retten: ein starker Stromstoß mit einem Defibrillator. Erst danach kann die Herz-Lungen-Wiederbelebung fruchten. Wird das Gerät schnell eingesetzt, steigt die Überlebenschance des Opfers von 10 auf 70 Prozent.
Genau aus diesem Grund ist es wichtig, flächendeckend AED-Geräte aufzustellen. Flächendeckend, das heißt für Rainer Bucher von der Björn-Steiger-Stiftung ein "Defi" auf 1000 Einwohner. In Heidelberg will man noch mehr: Bucher geht davon aus, dass am Ende rund 180 der lebensrettenden Geräte über die ganze Stadt aufgestellt sind. Das liegt auch am Engagement vieler Firmen. Viele spenden für das Projekt - und wollen am besten auch gleich selbst eine AED-Säule bei sich installieren.
Das Projekt "Herzsichere Stadt Heidelberg" ist auf einem guten Weg: Mehr als 70 AED-Säulen stehen den Lebensrettern bereits zur Verfügung. Im Rathaus sowie in den Touristeninformationen am Neckarmünzplatz und am Hauptbahnhof stellte die Steiger-Stiftung die ersten auf. Alle Parkhäuser und Tiefgaragen, Bäder, aber auch die großen Einkaufszentren und viele Hotels sollen am Ende dabei sein. Jüngst wurde ein Gerät in der Ziegelhäuser Steinbachhalle offiziell an Oberbürgermeister Eckart Würzner übergeben.
Das Gute: Jeder Laie kann solch ein AED benutzen. Auf Knopfdruck gibt es Anweisungen, sodass auch Ungeübte es benutzen können. Auf die Brust werden zwei Elektronenpads geklebt, nur wenn das eingebaute EKG ein Herzkammerflimmern entdeckt, wird die Schocktaste freigegeben. Sogar den Rhythmus der Herzmassage gibt das Gerät vor.
Mit Reanimationsschulungen und Erste-Hilfe-Kursen nehmen die Steiger-Stiftung und der Förderverein der Kardiologie die Angst vor den "Defis" - 224 Beamte und Angestellte der Stadt Heidelberg wurden bereits unterwiesen, derzeit folgen die Mitarbeiter weiterer Kooperationspartner. Darüber hinaus bietet die Stiftung allen siebten Klassen an, sich am Projekt "Retten macht Schule" zu beteiligen. Das Programm "Sani Sanelli" wiederum richtet sich an Grundschulklassen. Und wer das nächste AED-Gerät sucht, hat mit seinem Smartphone eine gute Hilfe: Sämtliche Standorte in Heidelberg sind im Internet verzeichnet.
Info: www.steiger-stiftung.de